Empusa pennata Weibchen

Empusa pennata

  • Fachbezeichnung: Empusa pennata
  • Familie: Empusidae
  • Herkunft: Unter anderem Südeuropa, Kanaren, Nordafrika.
  • Temperatur: 30-35°. Europäische Stämme legen eine Diapause in den Wintermonaten ein. Unser Stamm aus Granada benötigt eine Diapause bei etwa 20° tagsüber.
  • Luftfeuchtigkeit: 30-50%
  • Größe: 5-8 cm
  • Terrarium: 20cmx20cmx30cm bei Einzelhaltung 40cmx40cmx50cm für 3 adulte Paare
  • Aggressivität: Gering
  • Besonderheiten: Spezialisiert auf flugfähiges Futter ∙ Kann sich nicht an glatten Oberflächen festhalten ∙ zur Gruppenhaltung geeignet ∙ Europäische Tiere legen eine Diapause ein
  • Fazit: Empusa pennata ist eine teilweise sehr bunte, mittelgroße und wärmeliebende Art, die bei entsprechendem Platz- und Futterangebot zur Gruppenhaltung geeignet ist (Kannibalismus kann nie ausgeschlossen werden). Sie verträgt ausschließlich Fluginsekten als Futter. Bereits mit etwas Erfahrung in der Haltung von Mantiden kann man die Diapause erfolgreich durchführen.
Empusa pennata Adult

Empusa pennata Haltung - Haltungsbericht:

Empusa pennata zählt zu den beliebtesten Mantiden Arten überhaupt. Das Erscheinungsbild der filigranen Art wird maßgeblich durch ihr verlängertes und zierliches Pronotum und ihrer spitzen Krone geprägt.

Zudem kann Empusa pennata in einem sehr farbenfrohen Gewandt auftreten. Während junge Larven eher hell braun/beige sind, werden adulte Tiere meist beige/grünlich und bekommen grüne Flügel mit weißen und pinken Akzenten. Zum Teil können die Tiere eine sehr intensive und bildschöne Farbgebung besitzen. Je nach Haltung können sich bereits presubadulte Nymphen in kräftigen pink oder Flieder-Tönen Färben. Diese Farben können sie dann auch als adulte Tiere weiter behalten.

Das Verbreitungsgebiet von Empusa pennata erstreckt sich unter anderm über Südeuropa, die Kanaren sowie Nordafrika.

Da europäische Stämme eine Diapause (vergleichbar mit einer Winterruhe) benötigen, ist die Art bislang in der Zucht nicht allzu weit verbreitet.

Die Tiere meines Zuchtstammes kommen aus Grenada (Spanien) und sind bereits in 3. Generation nachgezüchtet. Über die Generationen hinweg hat sich bei meinem Zuchtstamm eine mildere und vor allem sehr viel einfachere Diapause etabliert.

Ich freue mich daher umso mehr, dass ich das Projekt "Diapause" sehr erfolgreich abschließen konnte und mir eine stabile Nachzucht gelungen ist. Schon lange habe ich mich darauf gefreut einen detaillierten Haltungsbericht zu verfassen. Ich wollte vorab aber sicher stellen, dass meine Haltung auch wirklich funktioniert um keine falschen Informationen zu verbreiten.

Zur Haltung:

Ich halte derzeit adulte 2 Pärchen von Empusa pennata zusammen in einem Gaze-Käfig.

Der Gaze-Käfig ist 45cm breit, 45 cm tief und 60 cm hoch und reicht aus für insgesamt 4 adulte Paare.

An Technik habe ich über dem Käfig einen 50 Watt Mini-Halogen-Spot und einen 4 Watt Vollspektrum LED-Spot mit 6.000K. Durch die Beleuchtung komme ich punktuell auf 38° und erreiche im oberen Drittel die gewünschte Umgebungstemperatur von ca. 35°. In Kombination mit dem Vollspektrum LED-Spot sorgt die Beleuchtung dafür, dass die Tiere insgesamt ruhiger sind und nicht nur an der Decke "kleben".

Die Einrichtung des Gaze-Käfigs besteht vor allem aus sehr vielen, dünnen Ästen, Staudenteilen und einem rankenden Efeu.

Durch die vielen dünnen Äste und Staudenteile sowie der Haptik des Screen-Terrariums können sich die Tiere hervorragend häuten. Da Empusa pennata zur Familia der Empusidae gehört kann sie sich nicht al glatten Oberflächen - wie zB Glas oder Kunststoff - festhalten. Natürlich kannst du die Art auch in einem gut belüfteten Terrarium halten, achte aber unbedingt darauf, Rück- & Seitenwände für die Tiere begehbar auszukleiden.

Auch wenn die Tiere keine hohe Luftfeuchtigkeit benötigen hat es sich für mich bewährt 1x am Tag leicht den Käfig zu besprühen. Die Pflanzen gieße ich mäßig.

Die Diapause:

Als Diapause bezeichnet man einen saisonalen Zeitintervall an den eine Mantide in ihrem natürlichen Habitat angepasst ist und an den sie ihre Entwicklung ausrichtet - im Mantiden-Hobby trifft das meistens auf Mantiden zu, in deren Verbreitungsgebiet es in ihrem Winter auch wie bei uns in Mitteleuopa kälter wird. Die Diapause ist für die Mantide meist in festgelegten Stadien ein Intervall, in dem ihr Metabolismus an kältere Temperaturen ausgerichtet ist. Meist brauchen die Tiere dann auch zwangsläufig eine Kälteperiode um sich häuten zu können.

Bei Empusa pennata ist die Diapause ebenfalls ein klassischer Winter. Mein Stamm aus Granada/Spanien ist allerdings an eine etwas mildere Diapause gewöhnt, die bei mir hervorragend funktioniert hat. Zwischen November und März sind für Empusa pennata runs 22-24° bei geringerer, direkter Beleuchtungsdauer dauerhaft zu erzielen. Dies macht man, indem man Anfang November schrittweise beginnt die Temperatur bzw. die Beleuchtungsdauer zu reduzieren. Ich habe wochenweise die Beleuchtungsdauer um täglich eine halbe eingekürzt und ab Ende November zusätzlich die Halogenbeleuchtung komplett abgeschaltet und am Mitte Dezember nur noch 6 Stunden täglich eine LED zur direkten Ausleuchtung genutzt. Von Anfang Dezember bis Mitte Februar stehen die Tiere bei mir dauerhaft auf 22-24 Grad. Nachts darf die Temperatur natürlich regulär abfallen. In diesem Zeitraum ist darauf zu achten, dass die Tiere weder kugelrund genährt, noch ausgehungert sind da der Stoffwechsel stark verlangsamt läuft. Larven die jünger als presubadult oder bereits adult sind, schicke ich nicht in die Diapause.

Ab Mitte Februar kann man die Beleuchtung wieder schrittweise an- bzw. zuschalten, wie man sie abgeregelt hat, sodass im März wieder die reguläre Sommer-Temperatur erreicht wird. Zum Ende der Diapause kann man die Tiere auch sehr gut für ein bis zwei Wochen auf 38° setzen um den Stoffwechsel einmal so richtig anzukurbeln.

Am Ende oder spätestens nach der Diapause häuten sich die Tiere dann adult und werden wenig später paarungsbereit.

Mit zunehmender Temperatur sollte man wieder verstärkt auf das Futterangebot achten, da der Stoffwechsel massiv angekurbelt wird und die Tiere gerade zu Beginn sehr gefräßig sein können.


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